Die Angst. Der Letzte zu sein.
Osterbräuche im Salzburger Land.
Ostern. Steht für die Zeit des Aufbruchs. Für das Wachstum. Für die Hoffnung. Und das Leben. Entsprechend gibt es gerade bei uns im Salzburger Land viele Bräuche, die sich um das Osterfest, diese „heilige Zeit“, ranken. Besonders das Thema „Aufstehen“ steht seit jeher in der Karwoche im Mittelpunkt.
Mein Vater hat mir oft erzählt, wie es früher war. Er war eines von 13 Kindern am Hof. Und da ging es immer darum, auf gar keinen Fall als Letzter aufzustehen. Denn, wer als Letzter aufstand, wurde mit bösen Schimpfwörtern betitelt.
Am Palmsonntag war man der „Palmesel“, am Gründonnerstag der „Ontlasgon“ (ganz ehrlich: ich kann euch das Wort nicht ins Hochdeutsche übersetzen), am Karfreitag der „Karfreitagratsch“, wohl weil am Gründonnerstag die Kirchenglocken nach Rom fliegen und die Ratschen das Glockenläuten bis zur Osternacht ersetzen. Am Karsamstag war man die „Taflappin“ (das ist eine Wortkombination aus Taufe und einer nicht ganz so tollen Frau). Und am Ostersonntag war man der „Osterpfla“. Wobei: Am Ostersonntag mussten ja alle zur Auferstehungsfeier in die Kirche gehen, die um 4.30 Uhr begann. Da von einem Langschläfer zu sprechen kann man heutzutage auch anders sehen 😉!
Aber: es wurde damals viel getan, um auf gar keinen Fall den ganzen Tag mit schlimmen Namen beschimpft zu werden. Man hat sich mit Komplizen zusammengetan und hat Pläne geschmiedet, wie man andere hindern konnte, vor einem aufzustehen. Unter anderem hat man die Beine der Geschwister an den Bettenden festgebunden. Oder ist ganz früh aufgestanden. Um danach dann wieder ganz schnell ins Bett zu gehen, um noch eine Runde weiter zu schlafen…
Aber: am Ostersonntag wurden ausnahmsweise die Frühaufsteher belohnt. Der Erste, der aus dem Bett kam, war das „Osterlamm“.
Natürlich ging es nicht nur um das Aufstehen. Auch das Eierfärben war und ist ein alter Brauch. Denn Eier sind ein Symbol des Lebens. Seit dem 13. Jahrhundert wurde das Osterei traditionell rot gefärbt. Denn Rot galt schon immer als Farbe des Lebens und der Freude. Allgemein gilt in der europäischen Geschichte das Ei zusätzlich auch als Symbol für die Auferstehung.
Auch wir lieben es, Ostereier zu färben. GOLDBERG.EIER. In unserer ganz eigenen Art.
Aber nicht nur golden, sondern auch bunt.
Solltet Ihr Lust haben, auch kreativ zu werden: Hier ist unsere Anleitung. Zu garantiert schönen Eiern. Ganz nach GOLDBERG.ART.
Wir wünschen gutes Gelingen! Und: Ein Bild von Euren Ergebnissen würde uns sehr freuen!
Liebe Ostergrüße!
Eure Vera
Eierfärben im GOLDBERG.STYLE. So geht´s:
- Farbe herstellen:
Für goldene Eier goldbraune Zwiebelschalen, für violette Eier rote Zwiebelschalen. Zwiebelschalen nach Wahl in einem Topf mit Flüssigkeit bedecken. Die Farbe sollte intensiv sein – also bitte nicht mit den Schalen sparen! Einen Schuss Essig dazugeben. Die Schalen ca. 2 Stunden auf niedriger Hitze auskochen bzw. die Flüssigkeit einkochen lassen. - Kräuter sammeln (wenn grad nichts vorrätig dann kann man auch kleine Blätter von Hausblumen verwenden)
- Eier vorkochen: 5 Minuten die Eier vorkochen und kalt abschrecken (damit Sie sich auch gut schälen lassen)
- Eier wickeln (weiße Eier wählen!) :
Alte Seidenstrümpfe zerschneiden (Größe so, dass man die Eier gut einpacken kann).
Die Kräuter auf die Strümpfe legen. Das vorgekochte Ei nass machen und auf die vorbereiteten Kräuter legen. Das Ei einpacken und den Strumpf mit einer Schur zubinden.
Dann die gewickelten Eier ca. 5 Minuten in der Zwiebelschale fertigkochen. - Die Eier aus dem Sud nehmen und leicht abkühlen lassen, so dass man sie gut in der Hand gut halten kann. Dann die Strümpfe aufschneiden und die Kräuter von den Eiern nehmen – auch vorsichtiges Abwaschen ist möglich.
- Zum Schluss die trockenen Eier mit einer Speckschwarte einreiben – für den schönen Glanz!